Mit einem Potpourri umgedichteter Lieder haben sich der Kirchenchor, viele seiner ehemaligen Mitglieder und die Choralschola am Fest Peter und Paul in einer „letzten
Chorprobe“ festlich von ihrem langjährigen Chorleiter Christoph Möller verabschiedet.
Außer seinem bewegten Musikerleben und seiner Fähigkeit zu bewegendem Musikerleben wurde auch seine andere Leidenschaft, das Wandern, ausgiebig gewürdigt.
Passend dazu hat ein Chormitglied das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse folgendermaßen abgewandelt:
Wie jeder Ton verhallt und jede Jugend
Dem Alter weicht, klingt jede Lebensstufe,
klingt jede Wahrheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Zuversicht und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir wollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen.
Gott will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Liederkreise
Und stimmlich eingeübt, so droht Erschlaffen.
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Du wirst vielleicht voll Freude auch mit andern
Dich neuem Klang entgegenwenden.
Des Lebens Ruf an dich wird niemals enden.
Mit großer Terz nimm Abschied und geh wandern!
Toni Fuhrmann